1. Wie heißt du? In welcher Region/ Stadt (Land) lebst du und wohin ging die letzte Geschäftsreise?
Mein Name ist Ulla. Ich wohne in Hohenschäftlarn, Bayern 82069 und die letzte Geschäftsreise war in Norwegen oder war nach Norwegen.
2. Wann hast du dir das erste Mal Gedanken gemacht, wie du den Spagat zwischen qualifizierten Aufgaben im Job (angestellt oder freiberuflich) und Kind, daseben viel Aufmerksamkeit fordert, schaffen kannst?
Ich hab mir noch nie darüber Gedanken gemacht.
3. Wie viele Kinder hast du und in welchem Alter? Gerne kannst du den Namen/Spitznamen verraten, ist aber kein Muss.
Manuk ist 22 Monate und war schon in 41 Ländern. Der Name kommt von einem aktiven Vulkan in Indonesien, es ist eigentlich kein eingetragener Name.
4. Auf welche Herausforderungen bist du gestoßen, als du wieder angefangen hast als Mutter zu arbeiten? Musstest du dich als Selbständige beruflich neu orientieren um die Projekte besser den Bedürfnissen des Kindes/ dir als Mutter anzupassen?
Ich habe einfach so weiter gemacht wie bisher Manuk passt sich wunderbar an und ist bei all unseren Expositionen dabei. Vor Ort finde ich immer Babysitter und Manuk bleibt auch ohne Probleme bei fremden Menschen. Zum Beispiel habe ich in Indonesien eine Reportage für das Geomagazin fotografiert und war zwei Wochen alleine mit Manuk unterwegs.
5. An welchen besonderen Projekten hast du in den letzten Jahren gearbeitet und gab es besondere Auftraggeber (Firmen/Kunden/Projektpartner) an die du dich gerne erinnerst?
Ich war Expeditionsleiterin für eine Expedition von Red Bull, ich arbeite viel für National Geographic Mag. und Georg und die BBC. Unsere Reisen/Expedition gehen fast immer zu aktiven Vulkan auf der Welt oder zu soll sonstigen exotischen Zielen. Manuk ist auch mit uns durch Europa gefahren da wir gerade ein Projekt haben von jedem europäischen Land den jeweils höchsten Berg zu besteigen. Manuk war nicht nur in 41 Ländern sondern schon auch über 30 Bergen diejenigen nicht gezählt auf den ja mehrmals oben war
6. Planst du in Zukunft neue Projekte oder dich weiterzubilden in deinem oder einem fachfremden Bereich?
Es steht eine Expedition zum höchsten Berg Europas zum Elbrus an der über 5000 m hoch ist. Weiterhin sind mehrere Vulkan -Expedition auf dem Programm und ja, ich möchte mich weiterbilden, ich möchteViel mehr Vulkane besuchen, die auch im Eis sind, denn ich finde den Kontrast zwischen Eis und Heiß sehr, sehr spannend. Gletscherhöhlen beziehungsweise Höhlen die vom Vulkan durch Fumarolen entstanden sind, möchte ich auch näher untersuchen. Ebenso steht mein Langzeitprojekt auf dem Programm, ein Buch über das Leben mit dem Tod zu schreiben: ich habe einen Stammeshäuptling in Papua-Neuguinea über 15 Jahre seines Lebens und nach dem Tod hinaus mit der Kamera begleitet.
7. Wie hast du dich bisher informiert über Weiterbildung und welche Plattformen sind in deinem Bereich hilfreich gewesen?
Ich bin einfach in die jeweiligen Länder gereist, die mich interessiert haben und habe dort gelernt. Ganz wichtig ist es, mit der jeweiligen Sprache anzufangen. Ich spreche acht Sprachen fließend und unser Sohn wird von mir auch auf Französisch erzogen.
8. Bist du in einem Netzwerk oder einem Verein, welches dich weiterbringt?
Ja, also National Geographic Fotograf bin ich da sehr gut vernetzt (bei National Geographic), außerdem bin ich Mitglied im renommierten Explorers Club, New York. www.explorersclub.org und Wikipedia
9. Wie findest du unsere Business Mama Academy und die Idee, qualifizierten (vor allem Akademikerinnen), wissensdurstigen Müttern eine Weiterbildungsplattform/Magazin zu bieten- vorallem für die Themen Vereinbarkeit und New Work -und engagierten, arbeitenden Müttern eine Stimme zu verleihen (Movement)?
Super!
10. Falls du bereits eine Weiterbildung gemacht hast, welche Tipps kannst du Müttern geben, wie sie Kind & Job & Lernen vereinbaren können? Die Tipps sollten gerne realistisch sein und auch unbedingtdeine eigenen Erfahrungen einbringen.
Ich mach einfach so weiter wie bisher. Mein Kind passt sich unserem normalen Leben wunderbar an, war noch nie krank (noch nicht einmal Reise Durchfall) und hatte noch nie in seinem Leben Fieber. er trinkt überall das Wasser aus den Leitungen und isst alles, was die Einheimischen vor Ort auch essen. Er hat ständig dreckige Füße und Fingernägel und blaue Flecken, aber es geht ihm wunderbar. Mein Mann schimpft zwar immer mit mir, weil er sagt, dass ein Kind kein Hund ist und nicht Gassi gehen muss, aber ich finde, Bewegung ist sehr wichtig! Mit einem Hund geht man ja auch ganz oft raus und ich tue das selbe meinem Kind. Für mich ist es ganz wichtig dass Manuk draußen unterwegs ist und das auch gerne tut.
11. Für wie wichtig hältst du Lebenslanges Lernen im Allgemeinen und speziell für Mütter?
Sehr, sehr wichtig. Ich selbst habe Geographie in Deutschland studiert Journalismus als Aufbaustudiengang und bin dann nach Australien um dort meinen Abschluss in Umweltmanagement zu machen und Fotojournalismus Jede meiner Expeditionen ist nicht nur ein Film oder eine Reportage, sondern zugleich eine wissenschaftliche Arbeit, die mir sehr wichtig ist. Ich habe schon über zehn wissenschaftliche Veröffentlichungen geschrieben und arbeite gerade an den nächsten. Ohne dieses konstante lernen wäre das Leben ja total langweilig!
12. Erzähl mal eine lustige/ kuriose Geschichte aus den echten Leben einer Working Mum!
Als Manuk ein Jahr alt war, war ich alleine mit ihm in Indonesien, um eine Reportage für GEO Über einen ausbrechenden Vulkan zu fotografieren. Teilweise war es zu gefährlich für Manuk, die ganze Zeit dabei zu sein. Deswegen habe ich vor Ort eine liebe Frau gefunden, die sich um ihn gekümmert hat. Einmal habe ich ihn nachts abgegeben und hatte einen Rucksack voller Geschenke als Dankeschön für die Familie dabei. Darin war unter anderem ein großes Glas Nutella. In der Nacht hatte ich aber keine Zeit für große Erklärungen und drückte den Rucksack plus das Baby einfach den Freunden in die Hand. Als ich dann am Nachmittag wieder kam, saß Manuk voller Freude grinsend da - Und wurde von dem Sechsjährigen Mädchen der Familie mit einem großen Löffel gefüttert: mit Nutella! Das halbe Glas war schon alle. Ich hatte nicht bedacht, dass man in Indonesien hauptsächlich Nudeln oder Reis ist und kein Brot, um Nutella darauf zu schmieren! Die größte Überraschung: Manuk wurde noch nicht einmal schlecht!
13. Welche Message gibst du den Unternehmen, die unter ständigem Fachkräftemangel leiden aber sich dennoch sehr schwertun, auch mal in Teilzeit bzw. zeitlich/ örtlich flexible und qualifizierte Jobs für Mütter anzubieten? Falls du freiberuflich arbeitest, welche Message möchtest du den Auftraggebern geben, die noch nicht so auf die Bedürfnisse der Mütter eingehen?
Ich bin Freiberuflerin, und hatte bisher noch keinen Arbeitgeber für den es wichtig war, ob ich Mutter bin oder nicht. Bisher hat immer nur die Leistung gezählt und ich habe noch keinen Job verloren.
14. Welche Tipps hast du für Mütter, die Akademiker sind (oder etwas qualifiziertere Stellen hatten vor den Kindern) und wieder in den Beruf einstiegen wollen?
Die Frage kann ich leider nicht beantworten, weil meine Pause insgesamt sechs Tage war: vier Tage vor der Geburt und zwei Tage nach der Geburt. Als Manuk fünf Tage war, hatte ich meinen ersten Auswärtstermin -mit dem kleinen Baby gab ich eine Keynote für Vorstandsmitglieder. mit 3 Wochen war er zum ersten Mal im Ausland.
15. Bist du neben deinem Beruf noch (als Sidepreneurselbständig tätig oder aktiv) in einem Verein/ Netzwerk / Hobby?
Mein Hobby ist mein Beruf! Ich leite professionell Foto Reisen und meine Reiseteilnehmer haben einen Verein gegründet www.pacificaminuspeople.com für diesen Verein bin ich Botschafterin
16. Warum denkst du, sollten Frauen auch als Mutter noch ihrem Beruf nachgehen und sogar neues Lernen?
Ich muss gerade meine Anmerkungen zu den Formulierung der Fragen (machen), das hört sich immer so an als wären Frauen und Mütter was unterschiedliches ich finde du kannst auch als Frau und Mutter sein dass Mutter eine Frau. Entschuldigung wenn ich das so offen sagen darf. Darum, zu der Frage habe ich leider keine Antwort, weil das für mich selbstverständlich ist.
17. Jetzt mal eine Frage zu einer großen Herausforderung: wie regelst du es, wenn dein Kind/Kids krank sind? Hast du jemand als Back Up -Mann/Großeltern/Freundin oder bleibst meistens du selbst im Krankheitsfall daheim? (Als Angestellter macht man sich oft Gedanken, wie das der Chef/in findet, den genau das ist eine der Vorurteile bei Müttern.)
Selbständige Projekte kann man teilweiseverschieben, aber auch dann bleibt die Arbeit liegenund die Zeit wird knapp. Da hatten wir bisher großes Glück, Manuk (fast 2 Jahre) war noch nie krank. Da denke ich erst darüber nach, wenn es soweit ist.
18. Was wünscht du dir konkret von Projektpartnern &Auftraggebern in Bezug auf Familienfreundlichkeit –z.B. Möglichkeiten das Kind mitzunehmen / Babysitter auf Geschäftstermine/ Reisen?
Manuk ist immer bei uns dabei, aber das bezahlen wir selbst. Bisher haben wir noch keinen Arbeitgeber gehabt und noch keine Arbeitszeiten da ich mein ganzes Leben lang selbstständig war. Für mich versteht sich das von selbst, dass ich Manuk mitnehme. Bisher hat nur ein Arbeitgeber verlangt, dass Manuk zu Hause bleibt und dieser Bitte bin ich auch nachgegangen, da Manuk auf einem Expeditionsschiff in der Arktis nicht so viel Freude hätte.
19. Was könnten Auftraggeber (Arbeitgeber) besser machen, damit Mütter auch gerne und ohne schlechtes Gewissen, die Kinder zu vernachlässigen, (nach der Elternzeit) zurückkehren in den Job?
Diese Frage kann ich leider nicht beantworten, da ich noch nie in meinem Leben angestellt war. Für mich ist es ganz normal dass Manuk ein Teil meines Lebens ist, d.h. dass auch eher mal zurückstecken muss, wenn ich arbeiten muss und dass ich mir im Gegenzug dann auch frei nehme und voll und ganz für ihn da sein kann, wenn die Arbeit vorbei ist. Aber eigentlich ist die Arbeit für Freiberufler nie vorbei, und deswegen ist es immer ein munteres nebeneinander her und Multitasking, aber es funktioniert eigentlich ganz gut. (Während ich diese Zeilen ein diktiere schmeißt Manuk gerade mit Steinen und bewirft mich mit Laub.)
20. Was wären für dich perfekte Arbeitszeiten & Arbeitsort (Home Office / Büro / Coworking / ortsunabhängig)?
Mein perfekter Arbeitsplatz ist der, den ich gerade habe: die ganze Welt. Ich bin sicher nach der „ Zwangspause“ können wir wieder reisen und darauf freuen wir uns schon.
21. Wie ist die spezielle Situation/ Herausforderung für Working Moms in deinem (Land) Branche, mit der Besonderheit, dass du so viel unterwegs bist und meistens mit Kind? (Diese Frage beantwortet sich aus den vorherigen und allein aus Ihrem sehr mobilen Job auf der ganzen Welt.)
22. Noch eine motivierende Message zum Schluss! Was war ein Erfolgserlebnis für dich als Working Mum in Bezug auf Job?
Für mich sind alle meine Aufträge Erfolgserlebnisse und wenn der Artikel und der Film gesendet wird dann freut mich das sehr. Ich habe zum Beispiel einen Zweiteiler (eine zweiteilige Fernsehserie) für ARTE gedreht, als ich im siebten Monat schwanger war und das in Vanuatu in der Südsee. Manuk war da sie hat 41 Ländern, und ich finde es ist ein Erfolgserlebnis, dass er bisher noch nie krank war und einen großen Spaß an daran hat, unser Leben zu teilen. Für mich funktioniert auch das Arbeiten mit Kind prima und ich habe wirklich nicht viel verändert, ich habe mein Leben einfach so weiter gelebt wie es auch ohne Kind war und das funktioniert super.
Ich habe zum Beispiel ein Zweiteiler (eine zweiteilige Fernsehserie) für ARTE gedreht, als ich im siebten Monat schwanger war und das in Vanuatu in der Südsee. Manuk war bisher 41 Ländern, und ich finde es ist ein Erfolgserlebnis, dass er bisher noch nie krank war und einen großen Spaß daran hat, unser Leben zu teilen. Für mich funktioniert auch das Arbeiten mit Kind prima und ich habe wirklich nicht viel verändert Ach, ich habe mein Leben einfach so weiter gelebt wie es auch ohne Kind war und das funktioniert super.
Wir danken Ulla sehr herzlich für dieses ausführliche Interview!
Quelle Fotos: alle Fotos zu diesem Interview sind Werke der Fotografin Ulla Lohmann und werden in Absprache und Einverständniss mit ihr, verwendet.
Quellen-Verweis @Ulla Lohmann
Redaktion der Business Mama Academy
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